Geschichte
Im November 2004 wurde im Rahmen der Wiener Theaterreform unter anderem das Konzept der Gruppen-Kooperative HIGHTHEA (urtheater, Theater KINETIS, L.U.S.Theater) aus 117 Einreichungen von einer Theaterjury bestehend aus Theoretiker*innen, Intendant*innen, Dramaturg*innen und Fachjournalist*innen unter der Leitung von Dietmar N. Schmidt für eine 4-jährige Förderung empfohlen.
Die Stadt Wien reagierte auf die Empfehlung mit dem Vorschlag, die Leitung des Hauses „gruppe80“, die von Helga Illich und Helmut Wiesner nach 23 Jähriger Arbeit mit Ende der Saison 2004/05 zurückgelegt wurde, der Kooperative HIGHTHEA zu übertragen. Diese hat unter dem neuen Namen TAG (Theater an der Gumpendorfer Straße) am 1.7.2005 die Leitung mit dem Anspruch übernommen, das breite ästhetische und inhaltliche Angebot der drei Gründungsgruppen unter einem Dach zu vereinen. Das TAG wird seither vom Kulturamt der Stadt Wien gefördert. Das Staatssekretariat für Kunst und Medien im Bundeskanzleramt hat mit diesem Zeitpunkt seine kontinuierliche Jahresförderung des Standorts beendet. Der umfassende Umbau, der u.a. die Fassade, das obere Foyer und die Künstler*innengarderoben und sanitären Anlagen betrifft, wurde von der Stadt Wien mit einer zweckgewidmeten Förderung finanziert.
Am Freitag, den 13.01.2006 öffnete das TAG seine Türen, womit ein wesentliches Kapitel der Wiener Theaterreform geschrieben wurde. Das TAG steht seither Abend für Abend für lustvolles freies Sprechtheater, das von der Erzählung von Geschichten und der Spiellust seines starken Ensembles getragen ist.
Die Finanzierung des TAG wurde seitens der Stadt Wien bis Ende 2017 sichergestellt und die internen Gruppengrenzen nach und nach durchlässiger. So präsentierte sich die Leitung des TAG – nach dem schrittweisen Rückzug des Theater KINETIS – als eine Gruppe bestehend aus den Gründungsmitgliedern Margit Mezgolich, Gernot Plass, Georg Schubert, Isabelle Uhl und Ferdinand Urbach, um die Positionierung des Hauses als Sprechtheater-Hotspot der Wiener Theaterlandschaft zu verstärken.
2008 wurde Ferdinand Urbach zum alleinigen Geschäftsführer bestellt und von 2009 bis 2013 übernahm mit Margit Mezgolich erstmals ein Mitglied der Gruppe die alleinige künstlerische Verantwortung und prägte das TAG nachhaltig mit dem in den Grundzügen bis heute aufrechten Konzept (Überschreibungen, Theatermacher*innen-Prinzip, Ensemblestruktur etc.).
Seit der Spielzeit 2013/14 hat Gernot Plass die Aufgabe des Künstlerischen Leiters übernommen. Seit 2014 firmiert das TAG als gemeinnützige GmbH im alleinigen Eigentum des Theaterverein Wien, dem die zuständige Stadträtin die Geschäftsführung zur Bestellung vorschlägt. Die laufenden Verträge von Gernot Plass als künstlerischer und Ferdinand Urbach als kaufmännischer Geschäftsführer wurden im Februar 2020 bis Mitte 2025 verlängert.
Im Februar 2024 wurde schließlich der Theaterverein Wien beauftragt, beide Geschäftsführungs-Positionen ab der Saison 2025/26 neu auszuschreiben. Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler präsentierte am 5. Juni 2024 bei einer Pressekonferenz im TAG Sara Ostertag als neue künstlerische Geschäftsführung ab der Saison 2025/26. Am 2. Juli 2024 gab der Theaterverein Wien per Presseaussendung bekannt, dass Claire Granier Blaschke als kaufmännische Geschäftsführerin ab der Saison 2025/26 bestellt wurde.