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Durst

für die Bühne eingerichtet von Margit Mezgolich

Von Michael Kumpfmüller

Vorstellungsdauer
ca. 75 Minuten, keine Pause

Uraufführung

Premiere: Sa. 03. März 2007, 20.00

Derniere: Sa. 31. März 2007, 20.00

Über Durst

An einem heißen Tag im Sommer sperrt eine Frau ihre zwei kleinen Söhne in ihr Zimmer, spült den Schlüssel im Klo hinunter, verlässt die Wohnung und wird für 13 Tage nicht zurückkehren.
13 Tage, an denen die Mutter aus ihrem Leben flüchten möchte und die sie doch nur um die Ecke ihrer Wohnung bei ihrem Liebhaber verbringt.
13 Tage, an denen sie immer wieder versucht, nach Hause zurückzukehren, aber der Weg dorthin unmöglich scheint.
13 Tage, in denen ihre Söhne verdursten.

Nach Motiven eines authentischen Falles beschreibt Michael Kumpfmüller in seinem Roman “Durst” dreizehn schwere Tage einer jungen Mutter und legt mit kühlem, niemals anklagendem Blick ihr mörderisches Versagen frei.
Das TAG bringt Kumpfmüllers Roman in einer Fassung für vier Frauen auf die Bühne und wirft existenzielle gesellschaftspolitische Fragen auf, die abseits der aktuellen „Unterschichten-Debatte“ der Medien zu beantworten sind.
Denn „DURST“ ist keine Geschichte über einen kaltblütigen milieubedingten Mord einer jungen Mutter. Es ist eine Geschichte über Vernachlässigung und Überforderung, gesellschaftliche Kälte und kollektiven Egoismus.

Romanrechte: Kiepenheuer & Witsch
Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag 

Zusatzvorstellung für stillende Mütter 
brunchline, Samstag, 24. März 2007, 11 Uhr
inkl. STANDARD-Frühstück (Kaffee, Kipferl & Zeitung) gewidmet von DER STANDARD

 

Foto-Galerie

Kritiken

“Margit Mezgolich betreute den Text dramaturgisch und inszenierte. Eine eindrucksvolle Uraufführung: Ein Plus ist dabei ihre Liebe zum Detail. (...) Jede Geste, jede Mimik, jede stimmliche Regung gewinnt Bedeutung. Bedrohung wird physisch spürbar. Man glaubt mitunter, einer Meditation über das Böse in der Gesellschaft beizuwohnen. Aber ohne Anklage, ohne Schuldzuweisung. Gut gemachte Literatur, bewegend, ja beklemmend, gekonnt und erschütternd, tragisch und doch unterhaltend.”
Kronenzeitung
“Der klare, fesselnde Text (...) und seine eindringliche Interpretation machen deutlich, dass die Täterin ein extrem gestörtes Verhältnis zur Realität hatte, das sie letztlich vor ihrer eigenen Verletztheit schützen sollte.”
Falter
“Ein durchaus gelungenes Psychogramm.”
Wiener Zeitung
“Eindringliches Psychogramm einer Frau jenseits aller Vorstellungskraft. (...) Margit Mezgolich ist das Wagnis eingegangen, den schwierigen Stoff für das TAG zu dramatisieren (...) Mezgolich sucht keine Erklärungen für das Unsagbare. Sie entgeht der Gefahr, Haltungen vorzuschreiben. Ihre effektlose Inszenierung beurteilt das Grauen nicht, sondern skizziert Connys Tage (...) Und Mezgolich zeigt Connys Passivität, die den Mord an den eigenen Kindern zur Folge hat, eindringlich. Theater für Puristen: Ein reduzierter und wirkungsvoller Abend.”
Österreich
“Ein beeindruckend lakonisches Zeugnis mütterlicher Überforderung. (...) Wackere Bühneneinrichtung. (...) Beeindruckendes Konzept.”
Der Standard
“Die Regisseurin (...) stellt die Geschichte in einen größeren gesellschaftlichen Kontext.”
Kurier
“Äußerst spannende Inszenierung.”
Klein&Kunst
“Empfehlenswerter Theaterabend, hochaktuell (...) Margit Mezgolich verzichtet in ihrer Inszenierung auf jegliche Anklage, aber auch auf Entschuldigungen. “DURST” gerät vielmehr zu einem Psychospiel.”
Badener Zeitung
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